[Diebe Demo 0.1 Review von Ben]
Bewertung:
- Grafik
- Sound
- Story
- Technik/Features
- Gesamteindruck
Der Entstehungsprozess zu Diebe liest sich aus den Einleitenden Zeilen des Autors im vorstellungsthread wie ein gutes Buch: Voller Höhen und Tiefen, mehrmalige Daten und Projektcrashs und wie im Leben ist es immer wieder weitergegangen notfalls von Null an. Das sollte auch die 5 Jahre die insgesamt von Projektidee bis zu dem aktuellen Release vor wenigen Tagen vergangen sind, in ein anderes Licht rücken.
Denn was erwartet man sich nicht alles von einem Projekt, das 5 Jahre in der Mache ist und immer wieder mit schmucken Screens auf sich aufmerksam macht? Nun meine Zeilen sind nicht dazu da den Thread wiederzugeben, den möge jeder selber lesen und sich vor allem ein eigenständiges Urteil bilden.
Zunächst einmal springt einem in Diebe die enorme Liebe zum Detail ins Auge. Das Spiel startet nämlich direkt mit dem Intro, das sich jedoch jederzeit überspringen lässt (schade hingegen: viele andere Sequenzen bei wiederholtem Lesen nicht). Auch der Titelscreen komplett selbst designed und das noch um einiges aufwändiger als man es selbst für ein "gewöhnliches" Eigendesign ist. Tja Generation Cherrypatch sag ich nur, aber es tut dem Spiel nur gut.
Die Grafik liegt deutlich über dem Schnitt was man von refmap gewöhnt ist, Wälder beheimaten artenreiche Flora und Fauna und das nicht zu wenig. Es gibt viel zu entdecken, immer mal wieder ein geheimer Gang, eine versteckte Kiste.. an der ein oder anderen Stelle entdeckt man auch mal einen Grafikfehler, ein zerhacktes Grafikevent, oder ein Busch mit Pixeln in der eigentlich transparenten Farbe. Aber kombiniert mit den realistischen Innenräumen, weitestgehend zusammenpassenden Facesets und den fantastischen Artworks mit denen nicht gespart wurde, kann man hier doch ohne Mühe 4 gute Gestaltungssterne verteilen. Das Systemset könnte auch einen Austausch vertragen, das geöffnete Menü sieht so schon sehr unansehnlich aus.
Die Quicktimeevents wie schleichen, Türen knacken und klauen machen soweit schon sehr viel Spaß und beim Hauseinbruch bleibt das Spiel auch logisch und konsequent, was die meisten anderen Spiele hier vernachlässigen.
Auch die zahlreichen Items (lustige Büchertitel ftw!) sind differenziert genug und man merkt den Ideenreichtum an vielen Stellen.
Das KS ist aufgrund strohdummer Gegner und mangelnder Interaktionsmöglichkeiten (nur ein Held, kaum Moves)der größte technische Schwachpunkt. Immerhin wurde durch einen Trick die Wartezeiten zwischen den Moves aufgehoben was einen Kampffluss bietet den nicht mal der entsprechende Patch an sich leistet, daher ist man recht flott durch die Kämpfe hindurch.
Zur Soundkulisse kann ich nur sagen das sie unbeständig ist. Lauter Musikdateien von....überall her und es passt einfach nicht so recht in ein Gesamtes. Zur Geräuschuntermalung kann ich aber nichts Negatives vermelden.
Zu guter Letzt, die Handlung. Es beginnt sehr spannend, aber irgendwie wurde das Abenteurerherz nicht so ganz glücklich. Die Dialoge kratzen an der Oberfläche, die Charaktere bleiben weitestgehend farblos, gerade Smalltalk über Privates, was das Ganze ja interessant macht, wurde fast gänzlich aussen vor gelassen. Dabei hat sich der Ersteller mit der attraktiven Gasthausbesitzerin und dem verwirrten Forscher absolute Traumvorlagen geliefert, aber noch ist nicht aller Tage Abend.;-)
Fazit:
Diebe ist einem Rohdiamanten ähnlich, er glänzt schon aber er benötigt noch Schliff, eine Menge Schliff. Von dem was Mike aber zeigt steht es außer Frage das er seinen Spieleedelstein zur nächsten Version auf Hochglanz polieren wird. 3 Sterne