The righteous- A kowloon tale [Review von Ben]
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Bewertung:
Grafik
Bewertung: 2/5
Sound
Bewertung: 5/5
Story
Bewertung: 5/5
Technik/Features
Bewertung: 5/5

Gesamteindruck
Bewertung: 5/5

Es gab ja schon einige englischsprachige Spiele auf dieser Seite, sogar blutige Fightspiele mit aufwendigen Todesszenen habe ich schon gesehen und tendenziell gewaltverherrlichende Spiele im düsteren Godcop-/ Badcop Szenario mit bestechendem schwarzen Humor...aber das alles vereint, auf dem Maker?

Als Antwort schickt uns Judeau (früher bekannt als "The real kenji") auf einen blutigen Rachefeldzug nach Hongkong im Jahre 1971. Nachdem die beiden Polizisten Mao Xiong und Niu Dian Kuan aus der Spezialeinheit bei einem Alleingang den Schauplatz eines großen Drogendeals zwischen zwei mächtigen Banden in ein Friedhof verwandelten, ahnten sie nicht, welche Geister sie damit beschworen. Als Racheakt töten die Gangmitglieder Mao Xiongs Familie, doch an den Mordwaffen werden Mao Xiongs Fingerabdrücke gefunden.
In einem obskuren Prozess wird Mao für fünfzehn Jahren ins Gefängnis gesteckt, wo er durch einen Zufall an das Martial Arts Buch mit der tödlichen Kampfkunst des "Hokuto Shinkens" kommt- und diese Techniken über all die Jahre in seiner Zelle perfektioniert.

Nach seiner Entlassung beschließt er, den Fall von damals auf eigene Faust neu aufzurollen und seine Familie zu rächen. Seine Reise führt in schließlich in die Stadt des Todes, Walled City, ein Ort den nie ein Polizist wieder lebendig verließ...wird er dort Antworten finden oder sein eigenes Grab?

Soweit eine kleine Einführung in die Story, aber was bietet uns dieses Spiel, das beim Ten Words Contest 2011 den ersten Platz absahnte, gameplay-technisch?

In dieser Hinsicht wird dem Spieler sehr schnell das außergewöhnliche Custom KS auffallen, welches Judeau für das Projekt entwickelte. Es handelt sich hierbei um ein äußert flüssig laufendes Beat em Up KS, eine ziemliche Seltenheit gersde in der deutschen Szene. Aber das Rezept geht auf: Die Kämpfe sind in der Regel fair balanciert und hat man bei den Endgegnern die Kniffe gefunden, ist der Kontrahent auch schaffbar. Dennoch sollte man eine gewisse frustrationstoleranz mitbringen. Judeau gab 40 Minuten Spielzeit bei perfektem Durchspielen an. Ich persönlich
brauchte 4 Stunden und meine Spieltode näherten sich sicherlich einer dreistelligen Zahl.

An dieser Stelle ist jedoch auch die Problemlösung zu loben, denn erstens hat man unendlich viele Neuversuche und schafft man es zu oft nicht, kommt ein Angebot den Gegner zu schwächen. Zweitens kann man direkt ohne nervige Sequenzen oder Laufarbeit sofort wieder in den Kampf einsteigen, sprich zwischen "Game Over" und "Try again" liegen im Optimalfall ca 10 Sekunden.

Freude machen einem die zahlreichen Endgegner, keiner ist wie der Andere. Für jeden gibt es ein paar Strategien wie er besiegt werden kann, für manch sogar nur eine Einzige. Ein paar Feinde bringen auch richtige Charaktertiefe mit, was sie interessant macht. Die meisten werden allerdings erst erwähnt kurz bevor sie durch deine Hand sterben. Dies macht sie ersetzbar und einfarbig. Hier hätten ein paar Extracutscenes zur Ausgestaltung des Plots nicht geschadet. Auch der ein oder andere weitere Move oder ein zwei Kombos mehr hätten keinem weh getan, vielleicht folgt ein entsprechendes Update ja noch zu einem späteren Zeitpunkt.

Nun wisst ihr wie das ganze funktioniert aber wie schaut es aus und wie hört es sich an?

Seien wir gleich ehrlich, die Stärken "Des Gerechten" liegen nicht in der grafischen Aufmachung. Dafür sind viele Maps einfach zu lieblos und detailarm gestaltet, dazu schwankt die Qualität der Animationen und Karten untereinander zu stark. Auch der Grafikmix ist freundlich ausgedrückt sehr bunt und harmoniert eher schlecht als recht miteinander.
Auf Facesets, Artworks und ähnliche Candys wurde gänzlich verzichtet, es hätte zu der rohen Stimmung des Spieles aber wohl auch nicht gepasst.

Im akkustischen Sektor wurde dagegen wieder alles richtig gemacht. Man hört einen wilden Mix aus Fightspiel OSTs ( und Interpretationen davon) sowie viel asiatisch angehauchten Kunstwerken. dabei klingt das ganze schön unverbraucht und frisch und auch qualitativ kann man sich über die gewählten Stücke nicht beklagen. Die Soundgeräusche sind immer passend und so ist es für das Ohr ein rundes Ding, wo es nichts zu meckern gibt.

Ebenfalls erfreulich, dass das Spiel praktisch bugfrei schon den Juroren vorlag, der einzige Bug den ich fand, fixierte den Helden für einige Sekunden in seinen Blockbreakermove was mir aber meistens zum Vorteil diente.

Unterm Strich:
"The rigtheous- A kowloon tale beweist", wie unwichtig geschwollene, affektierte Dialoge heutzutage sind und genauso, dass ein Spiel kein Grafikhighligt sein muss um richtig gut zu unterhalten. Und das ist etwas, was dieses Game definitiv kann, wenn man sich vorurteilsfrei auf das Genre des Gore/Splatter Fight Spiels erwärmen kann. Doch gerade angesichts der extrem kurzen Entwicklungszeit von ca 2 Monaten ist hier ein echter Kurzspielrohdiamant entstanden, wofür 5 Sterne die einzige logische Konsequenz ist.

Desweiteren empfehle ich den Silberstern für das Projekt als Auszeichnung.

Hinweis: Das Spiel ist komplett in englischer Sprache gehalten: Rudimentäre Sprachkenntnisse sind daher notwendig.
• 04.07.2011