"The Apartment" - Eine Review von BlackRose
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Bewertung:
Grafik
Bewertung: 4/5
Sound
Bewertung: 5/5
Story
Bewertung: 3/5
Technik/Features
Bewertung: 3/5

Gesamteindruck
Bewertung: 4/5

Die meisten Leute, die diese Zeilen lesen sind vermutlich schon lange aus dem Alter heraus, in dem man Angst vor der Dunkelheit hat. Trotzdem möchte ich euch eine Frage stellen: Schaltet ihr nachts trotzdem immer das Licht an, wenn ihr mal kurz auf die Toilette geht oder euch etwas zu trinken holt? Und macht ihr das nicht nur, um nicht über tückisch platzierte Dekoartikel zu stolpern? Wenn ja, dann könnt ihr das Dilemma des Hauptakteurs von „The Apartment“ sicher gut nachvollziehen.

Seit Joel Malcom in dem kleinen Apartment in der Großstadt lebt, plagen ihn furchtbare Kopfschmerzen. Liegt es an dem beruflichen Stress? Oder werden sie durch diese merkwürdigen Bücher ausgelöst, die ihm seine Nachbarin geschenkt hat? Immer öfter wacht er nachts auf, weil in seiner kleinen Wohnung merkwürdige Dinge geschehen. Wer hinterlässt ihm diese Nachrichten an der Badezimmerwand? Woher kommen die merkwürdigen Geräusche? Und was hat es mit den mysteriösen Büchern auf sich?

Der Schwerpunkt von „The Apartment“ liegt definitiv auf den Rätseln und Hinweisen, die Joel im Laufe des Spiels findet – aus ihnen ergibt sich eine überraschend komplexe Storyline, die durchaus zu schocken weiß. Überraschend komplex deswegen, weil das Spiel aus nur einer einzigen Map besteht – die wohl größte Besonderheit von „The Apartment“. Der einzige Kontakt zur Außenwelt, den der Spieler hat, sind kurze AVI-Sequenzen, die einen Ausschnitt auf die Geschehnisse vor Joels Tür geben.

Man sollte aber nicht denken, dass die Grafik langweilig wäre, weil es nur einen Raum gibt. Dieser ist nicht nur sehr schön und detailreich gemappt, er bietet auch sehr ansehnliche Lichteffekte und erzeugt eine sehr beklemmende Atmosphäre – Je länger man spielt, desto mehr Auswirkungen hat das auch auf das Apartment. Erweitert wir der gute grafische Eindruck noch von den eingefügten Bildern - vor allem das Büchermenü (ein wichtiger Anlaufpunkt zum Lösen der Rätsel) ist sehr hübsch gestaltet.
Die Stelle, an der ich dann endgültig ins Schwärmen gerate ist der Soundtrack – eigens für das Spiel komponiert (und das ist bei Makerspielen eine Seltenheit!) passt er wirklich gut zum Setting und wird auch auf der Seite der Entwicklers zum Download angeboten.

Mein einziger Kritikpunkt besteht darin, dass „The Apartment“ recht kurz ist – was für das Spiel insgesamt aber vermutlich besser ist, weil man die gegen Ende doch etwas dubiose Story nicht viel weiter hätte ausbreiten können und sollen. Dafür wartet das Spiel mit einigen heftigen Schockmomenten und einer großartigen Atmosphäre auf – wer nach den etwa 2 Stunden Spielzeit ins Bett gehen will, wird das Licht vermutlich erstmal anlassen.
Caro • 27.03.2011