Moonlight Sun (2. Demo)
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Bewertung:
Grafik
Bewertung: 3/5
Sound
Bewertung: 3/5
Story
Bewertung: 4/5
Technik/Features
Bewertung: 4/5

Gesamteindruck
Bewertung: 4/5

Moonlight Sun ist schon ein ungewöhnliches Spiel, denn im Gegesatz zu den meisten anderen Makerspielen hat man hier wirklich das Gefühl ein (östliches) Konsolenrollenspiel zu spielen. Trotz aller Retrofreude sind in der Makercommunity westliche Settings und Figuren nämlich beliebter. Mir gefallen solche Spiele wie Moonlight Sun aber besser und deswegen bin ich mit dem Spiel auch zufrieden, obwohl sicher noch einiges verbessert werden kann.

Grafik
Bei der gibt es Licht und Schatten. Die gepixelten Porträts der Charaktere finde ich gut, so passen sie am besten zu Makerspielen und auch die Karten sind nett, obwohl sie gepixelt vielleicht noch besser mit dem Rest harmonieren würden. In die Charsets und Animationen wurde auch eine Menge Arbeit gesteckt. Nicht so gut gefallen haben mir die häufigen Stilwechsel bzw. muss man hier schon von Stilbrüchen sprechen. In einer Stadt passt die hochauflösende Außenansicht der Häuser zum Beispiel überhaupt nicht zum Refmap-Inneren. Außerdem wirken einige Orte zu leblos, man spürt sofort, dass sie eigentlich nur zum Durchlaufen da sind. Das ist vor allem in Städten schade, weil man aus denen doch eine Menge mehr rausholen könnte.

Musik
Die Stücke passen recht gut zur östlichen Stimmung vom Spiel; immerhin kommen sie ja auch überwiegend aus Animes und Konsolenspielen. Mir wären MP3s allerdings lieber gewesen. Ein paar gibt es zwar schon und vor allem die von Yuki Kajiura sind auch toll, aber leider werden sie zu selten eingesetzt.

Handlung
Wie gesagt gefällt mir die Art des Spiels sehr und das zeigt sich ganz besonders bei den Charakteren, die ich fast ausnahmslos sympathisch finde. Ihre Persönlichkeiten kommen gut zur Geltung und im Gegensatz zu den für meinen Geschmack ziemlich blassen Figuren aus anderen Makerspielen erkennt man hier welcher Archetyp hinter den Charakteren steckt. Man sollte natürlich mit dem japanischen Erzählstil und vor allem mit dessen Überzeichnung etwas anfangen können, sonst wird man die Figuren wohl eher befremdlich finden.

Die Charaktere könnten aber auf jeden Fall mehr miteinander reden, das passiert leider hauptsächlich nur während der Rastszenen. Überhaupt geht die Geschichte etwas zu schnell voran, mir hätte es besser gefallen, wenn das Spiel sich mit den wichtigen Szenen mehr Zeit lassen würde. Außerdem könnte man deren Wirkung durch einen besseren Einsatz von Musik und Animationen noch vergrößern.

Der einzige größere Schwachpunkt ist der recht schwache Einstieg in das Spiel. Man merkt, dass Orange4 schon sehr lange am Spiel arbeitet und im Laufe der Zeit hat er natürlich einiges dazugelernt. Vielleicht wäre es ganz gut den Anfang nochmal zu überarbeiten und die Dialoge an das spätere Niveau anzupassen. Außerdem wäre es nicht schlecht, wenn man, um die Charaktere besser kennen zu lernen, noch ein bisschen länger am ersten Ort bleiben würde.

Technik/Features
Das Karten-Kampfsystem ist natürlich ungewöhnlich und spielt sich trotzdem recht gut, obwohl es sich von den Möglichkeiten gar nicht mal so sehr von einem normalen rundenbasierten Kampfsystem unterscheidet. Es gibt zwar eine große Auswahl an Karten, aber so viel taktischen Spielraum hat man trotzdem nicht. Darunter leidet der Spielspaß zum Glück nicht, denn die Kämpfe sind meistens einfach und man muss auch nicht gegen zu viele Gegner kämpfen. Die Maussteuerung im Kampfsystem fand ich etwas unhandlich, im großen Menü passt sie dafür aber gut.

Man kann im Spiel einiges finden, sogar nicht nur Bonusgegenstände, sondern ganze Bonusdungeons, deswegen kommt das Entdeckerherz durchaus auf seine Kosten. Noch mehr Nebenaufgaben wären aber nicht schlecht gewesen. Bei den Dungeons gibt es mal richtig interessante und mal ziemlich eintönige. Mir haben vor allem die mit vielen Rätseln gefallen, weil sie zwangsläufig abwechslungsreicher als die reinen Durchlaufdungeons sind, die vor allem am Ende der Demo auftauchen. Richtig gestört haben die mich aber auch nicht, man kommt ja immerhin gut voran. Moonlight Sun besitzt alles in allem schon eine gute Mischung aus Kämpfen, Rätseln und Suchaufgaben.

Im Kampfsystem tauchen ab und zu Bugs auf, dann werden plötzlich nur vier Karten vergeben oder es ist nicht mehr möglich, Karten auszuwählen. Zum Glück lassen sich die Fehler eigentlich immer mit ESC beheben und selbst wenn der Kampf danach manchmal etwas unrund läuft, schafft man es den Gegner trotzdem zu besiegen.
Kelven • 13.12.2010