Die Ströme der Zeit - Ein Review von Mivey
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Bewertung:
Grafik
Bewertung: 5/5
Sound
Bewertung: 3/5
Story
Bewertung: 4/5
Technik/Features
Bewertung: 5/5

Gesamteindruck
Bewertung: 5/5

Das sich in den letzten Jahren die allgemeine grafische Qualität der RPG-Maker 2000/2003 Spiele, trotz gleich bleibender Softwarebeschränkungen stetig gebessert hat beweisen wohl Spiele wie Die Ströme der Zeit von den Entwicklern T-Free und Estapolis. Zusätzlich zur umwerfenden Grafik wird der Spieler noch mit vielen interessanten Gameplay-Elementen und dem ominösen Plot-Element des Zeitreisens konfrontiert.

Die Geschichte beginnt im Jahr 733, die Welt ist nur noch eine große Wüste und die Menschen mussten in unterirdische Anlagen flüchten um zu überleben. Hier bildete sich der Staat Castaya, ein gigantischer Unrechtsstaat der seine Bürger unterdrückt und sie in einzelnen kleinen Gebieten, sogenannten Distrikten, einsperrt. Der König herrscht absolut und lässt keine politische Opposition zu. Doch unter diesem Umständen versammelt sich eine Gruppe von Aufständigen inkognito und sie formen die Wiederstandsbewegung der „Goldenen Revolutionäre“.
Unser Protagonist, Saigon, ist ein Mitglied der Goldenen Revolutionäre. Er erhält von Avrick, dem Anführer, den Auftrag sich in ein geheimes Forschungsprojekt von Castaya einzuschleichen. In diesem Projekt geht es um Zeitreisen, durch deren Hilfe wollen die Goldenen Revolutionäre in der Zeit zurück reisen , eine handvoll Paradoxa auslösen und nebenbei noch verhindern das Castaya in seiner heutigen Form erschaffen wird. Nach einigen Schwierigkeiten schafft es Saigon den Zeittransmitter zu benutzen und reist durch den Zeitstrom.
Die Zeitreise verläuft aber nicht wie geplant und Saigon landet hundert Jahre in der Zukunft. Ausgelöst wurde dieses Missgeschick scheinbar durch die Aktionen von zwei Schatzsuchern die alte Ruinen der Vergangenheit durchsuchen, Argus und Oswood, weiters schafften es die beiden auch sich in der Ruine einzusperren. Gemeinsam mit Saigons Hilfe kommen sie jedoch wieder raus. Jetzt fällt Saigon auf, dass die Erde zu diesem Zeitpunkt wieder Pflanzen und ein funktionierendes Ökosystem aufweist. Saigon überredet die beiden, dass sich ins alte Castaya dieser Zeit aufmachen sollen, um zu verstehen was in diesen hundert Jahren passiert ist und um eine Möglichkeit zu finden wieder zurückzukehren. So beginnt also eine Reise die unsere Gruppe bis in die sagenhaften Ströme der Zeit bringen soll.

Die Ströme der Zeit ist spielmechanisch einem klassischen Konsolenrollenspiel a la Final Fantasy nicht unähnlich. Das dominierende Gameplay Element sind die Kämpfe, die prakischerweise nicht durch Random Encounter ausgelöst werden. In den Kämpfen ist taktisches Denken gefragt um einen Kampf mit möglichst wenig Runden zu beenden und minimalen Schaden einzukassieren, bei wichtigeren Boss-Kämpfen ist es dann auc h notwendig sich mit allen Möglichkeiten die der Party zur Verfügung steht eine optimale Kampftaktik zusammenzuschustern.
Rätsel oder kleinere Minispiele gibt es in der bisher zweiten Demo praktisch keine, etwas, dass bei der Vollversion sicher nicht schaden würde.

Im optischen Bereich sticht Die Ströme der Zeit besonders hervor. Viele der Maps benutzen eine geschickte Kombination aus Chipsets und ergänzenden Panoramabildern, die weiterverarbeitete Mapgrafiken benutzen. Das Ergebnis dieser mühevollen Einzelbearbeitung der jeweiligen Map ist eine eindrucksvolle Kombination aus gewohnten Chipsetgrafiken und meist dynamischeren Bodengrafiken, wobei sich diese Technik sicher nicht auf Bodengrafiken beschränkt.
Desweiteren kommen im Spiel auch sehr viele von den Entwicklern selbstgemachte Grafiken vor, wobei bei den Charsets sehr viele Rips aus älteren „Tales of“ Spielen genommen wurden, auch die eigensgepixelten Charsets der Protagonisten sind diesen Rips stilistisch nachempfunden.
Sehr eindrucksvoll sind vorallem die Sprites des Kampfsystems, die auch sehr gut animiert wurden.

Was im Spiel technisch auffällt ist definitv das spieleigene Kampfsystem, in das offensichtlich sehr viel Mühe und Arbeit hineingesteckt wurde. Wir haben zu jedem Zeitpunkt der Demo drei Charaktere die wir im Kampfsystem steuern. Die Reihenfolge läuft so ab, dass zuerst der Reihe nach unsere Helden an der Reihe sind danach alle Feinde, im Gegensatz zu einem System wo jeder Feind uns jederzeit angreifen kann, wie bei den meisten Final Fantasy Spielen. Dies fördert taktisches Denken statt überstürztem Handeln um Zeit zu sparen. Jeder unserer Helden hat unterschiedliche Fähigkeiten, deren Fähigkeiten wir individuell gestalten können in den wir über ein „Sockelsystem“ verschiedene Punkte freischalten. Diese Einstellungen können wir vor jedem Kampf ändern um uns an einen Boss bessern anzupassen wenn es mit der bisherigen Einstellung nicht reichen sollte und wir natürlich ein Savegame parat haben. Da heißt es nur: Save early, save often!

Fazit:
Gerade einmal 3 Jahre alt ist die Ströme der Zeit ein überragendes Spiel mit einem souveränen Kampfsystem und erstaunlich guter Grafik. Es bleibt zu hoffen, dass die Entwicklung an diesem Spiel fortgesetzt wird und irgendwann schließlich ein Vollversion erscheint.
Die Ströme der Zeit ist heute immernoch eines der meist erwarteten RPG-Maker Spiele der deutschen Community.

Mivey • 12.12.2010